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Kapellenberg / Kapałka

Namentlich kann ich den einstigen Besitzer der kleinen, östlich des Ortes stehenden, im Wäldchen verborgenen steinernen Kapelle nicht nennen. Der Stifter ist sicherlich schon verstorben und hat die Geschichte der Kapelle mit ins Grab genommen. Ich denke, dass die Vögel hier schon 300 Jahre der Mutter Gottes ihren Gesang darbieten. Kein Wanderer vermutet im Laubwald diese  Kapelle der Hl. Maria aus Lourdes hier in Miltitz. Auf einem kleinen gemauerten Altar, gedeckt mit weißem Tafeltuch, begrüßen wir eine 40 cm hohe, gut erhaltene Statue. Der obere Teil der Tür ist aus Glas, leicht lässt sich die Tür öffnen und mit schagendem Herzen treten wir vor den ärmlichen irdischen Thron der Madonna. Vergessen und verlassen ist er aber nicht.  Drei Mal fand ich dort frische Birkenzweige unter blauen Blümchen. Schlicht ist der Strauß, aber liebevoll und mit Demut aus gütiger Hand dargebracht. Blumen bringt die mir unbekannte Miltitzerin mit ihren Enkeln und stets beten sie ein: Gegrüßet seist du Maria... 

Der Standort der Kapelle ist etwas erhöht, rundherum wachsen grüne, wilde Veilchen. Schon blühen die ersten blauen Blümchen und bald wird die kleine Kapelle mit einem blau-grünen Teppich umgeben sein.

Bucks Großvater (84 Jahre) kann sich an seine Schulzeit erinnen, als er hier mit den Jungs gespielt und herumgetollt hat. Er kennt die Kapelle nicht anders, als sie jetzt ist. diesen Ort nannte man den Kapellenberg. Früher gehörte der Kapellenberg zum Bauerngut des Peter Scholze. Da war ein Gasthaus, dort wurde Bier gebraut. Peter blieb Junggeselle und hatte keine Nachkommen. Sein Gut hinterließ er einem gewissen Albert Delentschka aus seiner Verwandschaft. Dieser verließ in den wirtschaftlich unsicheren Jahren zwischen 1940 - 1950 Miltitz gen Westen. Dort starb er 1973. Den Kapellenberg kaufte Bernhard Schwarz aus Nr. 25. Diese Familie betreut die Kapelle bis heute.       

Quelle: Nikolaus Kockel aus Zerna, 1967
Übersetzung aus dem Obersorbischen: Bernadett Kowar

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